„Macht Lernen im Gute-Laune-Land eigentlich immer Spaß?“, wirst Du fragen.
So wie die Geschichte mit Äppi und dem Apfelsaft-Machen?
„Ja, das ist lustig“, sagst Du zu recht.
Also, lernen ist natürlich nicht immer lustig. Aber fast immer total spannend.
„Was ist den spannend beim Lernen?“, wirst Du fragen.
Da könnte ich Dir jetzt so viel erzählen. Aber fangen wir mal damit an, was man von den Bäumen lernen kann.
„Von den Bäumen?“, wirst Du fragen. „Das soll spannend sein?“
Es gibt ja total viele unterschiedliche Bäume, ganz große. Sogar über 100 Meter hoch. Das ist viel höher als die meisten Häuser hoch sind.
Oder ganz kleine, die sind so klein, dass sie in der Wohnung leben können, Bonsais oder Gummibäume.
Oder ganz, ganz dicke. Die sind so dick, dass man um den Stamm rumlaufen kann und sieht den Opa auf der anderen Seite gar nicht mehr. Es gibt welche, die sind mehr als 10 Meter dick. Super zum Verstecken.
Und Bäume können ganz alt werden. Viel älter als der Opa. Es gibt welche, die sind 1000 Jahre alt. Die gab es schon, da gab es Düsseldorf noch nicht mal. Und keine Autos, Telefone und Flugzeuge. Was glaubst Du, was die alles erzählen können über das, was sie schon gesehen haben. Aber das erzähl ich Dir ein andermal.
Bäume gelten unter allen Pflanzen als die Majestäten. Deshalb haben sie auch eine Krone. Die Baumkrone.
Die kann man von unten gar nicht richtig sehen, so hoch oben ist die. Muss man schon weiter weg gehen, um dann die Krone zu sehen.
Manche Bäume sehen dann so aus, als ob sie ihre Arme ausbreiten und sagen: Komm doch mal her. Kannst auf mir hochklettern. Es gibt ganz tolle Kletterbäume. Da hoch zu klettern, ist total spannend.
Viele Bäume haben Früchte. Du kennst ja schon Apfelbäume, Feigenbäume und Kokosnusspalmen. Andere haben Zweige und Äste, da kann man Flitzebogen draus basteln.
Oder Kastanienfiguren. Die Kastanienbäume lassen die Kastanien einfach so runterfallen im Herbst. Braucht man gar nicht pflücken, nur aufheben.
Bäume geben Schatten im heißen Sommer. Und im Herbst lassen sie ihre Blätter ganz bunt werden. Dann fallen die Blätter ab und Du kannst schöne rote oder gelbe Blätter sammeln.
Und im Winter, wenn es draußen ganz kalt ist, bleiben die Bäume draußen und frieren gar nicht. Weil die haben eine dicke Rinde. Und manche haben sich einen grünen Pullover angezogen – aus Moos. Das ist ganz weich.
Weißt Du, warum Bäume nicht einfach umkippen?
„Warum kippen Bäume denn nicht einfach um?“, wirst Du fragen.
Bäume halten sich mit ihren Wurzeln ganz fest im Boden fest.
Und damit zeigen sie den Kindern, wie wichtig Wurzeln sind.
Aus den Wurzeln ziehen sie ihre Kraft und wachsen.
So wie Deine Eltern und Großeltern Deine Wurzeln sind. Sie geben Dir ihre Erfahrungen weiter und erzählen Dir Geschichten aus ihrem Leben. So wie die Wurzeln die Bäume stark machen, machen Deine Eltern Dich stark. Und so können Deine Eltern Dir helfen, wenn Du mal nicht weiter weißt. Haben ja schon so viel erlebt.
Die Bäume geben vielen Tieren ein Zuhause: Eichhörnchen, Käfern, Würmern, Vögel und Affen. Auf und unter ihnen wimmelt es nur so von Leben. Wie eine eigene kleine Welt.
Was die Bäume so alles können!
„Was können denn Bäume alles ?“, wirst Du fragen.
Schatten spenden, Obst abgeben zum Essen, Zweige abgeben zum Spielen, Walnüsse oder Kastanien zum Basteln.
„Die sind voll lieb, die Bäume“, wirst Du sagen.
Ja, und das können sie nur, weil Bäume – wie fast alle Pflanzen und auch die Tiere – zum Leben Sonne und Regen brauchen. Deshalb freuen sich Pflanzen und Tiere auch immer über Regen. Viel mehr, als wir das tun.
Manchmal freuen wir uns aber auch über Regen.
Der warme Sommerregen macht herrliche Pfützen. Da kann man dann durchrennen oder reinspringen. Dann spritzt das Pfützenwasser bis zu den Haaren hoch. Und Dein Gesicht wird pitschenass.
Und dann können wir im warmen Regen tanzen. Das macht total gute Laune. Die meisten Menschen flüchten bei Regen in ihre Häuser oder Autos. Die wissen gar nicht oder haben vergessen, wie schön es sich im Regen tanzt und wie herrlich man planschen kann.
Und dann kommt ja auch schon die Sonne wieder hinter den Wolken hervor und wärmt uns.
Und wir rubbeln uns die Haare trocken oder föhnen sie trocken.
„Ich möchte gerne Sonne und Regen gleichzeitig“, wirst Du sagen.
Das kommt leider nur ganz selten vor.
Aber wenn, dann passiert etwas ganz tolles.
„Was passiert denn dann ganz tolles?“, wirst Du fragen.
Also wenn die Sonne hinter Dir scheint und vor Dir regnet es, dann kommt aus dem Nichts ein Regenbogen. Der leuchtet dann in bunten Farben und macht einen großen Bogen, den Regenbogen. Wer einen Regenbogen sieht, freut sich ganz doll und hat sofort gute Laune.
„Regenbögen sind voll schön“, wirst Du sagen.
Genau. Und die brauchen nun mal Regen.
„Regen ist gar nicht so schlimm“, wirst Du sagen.
Ja, Regen wäscht den Staub von den Fenstern und den Autos und von allem, was draußen ist. Tiere können trinken und Bäche und Flüsse haben dann wieder mehr Wasser.
Und die Pflanzen können mit Regen besser wachsen. Tomaten, Salat, Gurken und alles Obst wird dann schön reif. Und der Wind macht dann alles trocken, wie ein Föhn.
Und er lässt die Blätter der Bäume rauschen.
Das kann man dann hören. Hört sich manchmal ein bisschen an wie die Wellen am Meer.
Als wenn der Wind Geschichten erzählt. Davon erzähle ich Dir ein andermal.
Und wenn Du dann die Augen zumachst, kannst Du das Rauschen des Windes hören wie Musik.
Musik zum Tanzen oder mitsummen.
Und schon hat man gute Laune.
Das weißt Du ja schon.
Hast schon so viel gelernt.
Und es kommt immer wieder was Neues dazu.
Hört nie auf.
Echt.
Weiß ich genau.
Lerne immer wieder was von Dir.
Danke schön, dass Du mich immer mitnimmst ins Gute-Laune-Land.
Horst Piepenburg
18. August 2018